Essen – Mi., 25.09.2024, 19:00

Rot-Weiss Essen vs BV Borussia Dortmund U23 3:1

Stadion an der Hafenstraße, 15.857 Zuschauer, 3.Liga
Die Ausgangslage war eindeutig – nicht weniger als ein Sieg musste her, wenn es sich die Mannschaft nicht früh in der Saison in der Abstiegsregion gemütlich machen sollte. Auch wenn sich die ‚kleinen‘ Borussen in der jüngeren Vergangenheit als dankbarer Gegner gezeigt hatten, war ich skeptisch. Die Nachwuchs-Truppen sind ja nie wirklich einzuschätzen und da die Bundesliga unter der Woche nicht im Einsatz war, bestand die Gefahr, dass das eine oder andere Mitglied des Profi-Kaders auflaufen würde. Diese Sorge erwies sich als unbegründet – die einzigen beiden betreffenden Teilnehmer an der heutigen Partie gehören in Borussias Bundesliga-Kader nicht einmal zum zweiten Anzug. Der Blick in den Gästeblock zeigte, dass die aktive supportende Szene der BVB-U23 mit Abwesenheit glänzte. Eigentlich unverständlich, da ja kein Spiel der ‚großen‘ Borussen im Wege stand, aber etwa 500 Leute in Schwarz und Gelb hatten sich dennoch eingefunden. Diese durften beobachten, dass die Hausherren nach einem frühen Aufreger nach Ballverlust im rot-weissen Spielaufbau und daraus resultierender Chance für den BVB, die Golz aber souverän entschärfte, die Regie übernahmen. Zwischen der 19. Und 34. Minute wurde der schwarz-gelben Hintermannschaft dann schwindelig. Allen voran ein Torben Müsel in Top-Form wirbelte die Dortmunder Defensive durcheinander und ebenjener war auch zweifach erfolgreich. Zwischendurch traf auch noch Safi und so stand es zum Seitenwechsel beruhigend wie überraschend 3:0.
Gehofft hatte man es, aber klar war trotzdem, dass es in dem Tempo nicht weitergehen würde. Die Gäste zeigten sich in Durchgang zwei sortierter, der glorreiche RWE nahm dagegen etwas den Fuß vom Gas. Für meinen Geschmack zu früh resultierte daraus nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit der erste Treffer für die Mannschaft aus der Bierstadt. Wäre ein schneller weiterer Treffer gefallen, hätte die Geschichte eine neue Richtung nehmen können, aber auch wenn sich die Roten nur noch selten gefährlich vor dem gegnerischen Tor präsentierten und mit Beginn der Schlussviertelstunde eine mehrminütige Druckphase des Gegners überstehen durften, stand die Abwehrreihe insgesamt zu stabil, um ernsthaft in Bedrängnis zu geraten. Was nicht heißen soll, dass es nicht über die Spielzeit verteilt, die eine oder knappe Geschichte gab, meist dem weiterhin bis zum Erbrechen praktizierten Suchen von spielerischen Lösungen aus dem Defensivverbund heraus. Erst in der Endphase der Partie gab Schlussmann Golz öfter mal das Signal zum langen Hub. Wie auch immer, die drei Punkte wurden insgesamt sicher und auf jeden Fall verdient einzementiert und nun darf man etwas befreiter auf die kommende Schlacht in den Benz-Baracken, bei den ebenfalls überschaubar beeindruckend in die Saison gestarteten Waldhöfern blicken.