Düsseldorf – Sa., 21.09.2024, 13:00

Fortuna Düsseldorf vs 1.FC Köln 2:2

Arena Düsseldorf, 61.500 Zuschauer, 2.Liga
Auf den Besuch beim kleinen, folgte nun der beim großen ‚Rhein-Derby‘. Ist ja quasi eine zwangsläufige Folge. Nichts hätte mich am Besuch des nicht ganz zeitgleich stattfindenden Auswärtsspiels des glorreichen RWE bei der Betriebsmannschaft von Audi Ingolstadt gehindert, außer meiner fehlenden Motivation für dieses wohl unattraktivsten Spiel in der Fremde. Die aktuelle Verfassung der Mannschaft und die intransparente Arbeit der Vorstandsebene und der sportlichen Leitung erzeugen aktuell sowieso ziemlich wenig Lust auf den RWE, so dass für mich frühzeitig der Verzicht feststand. Das Prestige-Duell zwischen den rheinischen Rivalen aus den beiden Karnevals-Hochburgen erwies sich dann als würdiger Ersatz. Der kostenlose Spezial-Parkplatz am Betriebshof funktioniert bei rechtzeitiger Anreise noch immer und so war der Fußweg so kurz, dass ich das mitgebrachte Stauder – die in Düsseldorf angebotene Altbierbrühe kann man ja nun wirklich nicht trinken – kaum schnell genug verzehrt bekam. Vor natürlich ausverkauftem Haus startete die Fortuna-Kurve mit einer aufwendig gemalten, großen Choreografie in den Kick. Vor einem Hintergrund aus rot-weißen Sonnenstrahlen ließ die mit einer rot-weißen Augenbinde versehene Glücksgöttin Fortuna-Taler aus ihrem Füllhorn regnen. Mit roten und weißen Bengal- und Rauchfackeln eröffneten die Gäste das Derby. Dabei werden die Kölner ja nicht müde zu betonen, dass das eigentliche Derby gegen die Borussia vom Niederrhein stattfindet.
Nachdem die Fortuna in der ersten Viertelstunde viel Druck ausübte, wurde der EffZeh mutiger, übernahm mehr und mehr die Kontrolle und wurde auch mit schnellen Vorstößen immer wieder gefährlich. Nach gut 20 Minuten lag die Kirsche dann endlich im Düsseldorfer Netz, was vom Kölner Block mit einer erneuten Pyro-Show gefeiert wurde, aber die Gastgeber erzielten fast postwendend mit der ersten guten Möglichkeit den Ausgleich. Die Geißböcke blieben aber dran, auch im zweiten Durchgang. Und auch wenn wenigstens ein Treffer gelang, war es beinahe nicht zu fassen, wie viele Chancen die Gäste liegen ließen. Das es spannend blieb, war also nicht auf den erneuten Ausgleich drängenden Fortunen geschuldet, sondern fahrlässigen Dom-Städtern vor deren Tor. Die Stimmung war sicherlich nicht übel, die Gäste sangen sich im zweiten Durchgang zwischenzeitlich auch in einen regelrechten Rausch, insgesamt fehlte aber das Derby-Feuer. Feuer gab es allerdings dennoch, denn immer wieder brannte auf beiden Seiten hier und da mal eine Fackel oder auch mehrere. Laut wurde es dann aber in der Schlussphase. Die Gastgeber übten natürlich nochmal Druck aus, allerdings ohne dabei wirklich gefährlich zu werden, wenn man von einem Kracher aus kurzer Distanz unter die Querlatte mal absieht. Es musste schon eine abgerutschte Flanke in den letzten Zügen der Nachspielzeit herhalten, die lang und länger wurde und letztlich hinter dem Schnappmann der Böcke einschlug, um der Fortuna noch einen schmeichelhaften Punkt zu verschaffen.