
FC Pinzgau Saalfelden vs FK Austria Wien 0:6
Sportplatz Bürgerau, 1.000 Zuschauer, ÖFB-Cup 1.Runde

Quer durch das Salzkammergut mit seinen wunderschönen Seen- und Berglandschaften führte der Weg in das Pinzgau in den nördlichen Kalkalpen, gelegen zwischen Salzburg und Innsbruck. Die schnellere Route über die Autobahn wurde bewusst gemieden, stattdessen ging es langsam aber landschaftlich beeindruckend in Richtung des Zieles. Auch der Wettergott honorierte meinen Einsatz und setzte die Prognose eines verregneten Tages nur am Vormittag um, dann wurde das Wetter immer besser und auch die Sonne zeigte sich vermehrt.





Auch im dritten Spiel des Cup-Wochenendes hieß es Liga drei gegen Liga eins. Allerdings gab hier für mich die Lage des kleinen Stadions vor der Gebirgskette des Steinernen Meeres, dessen Gipfel eine Höhe von über 2.600 Metern erreichen, den Ausschlag. Dass mit der Wiener Austria, noch immer österreichischer Rekordmeister, obwohl die Titelgewinne in den letzten Jahrzehnten rar wurden und die letzte Meisterschaft nun schon über zehn Jahre zurück liegt, ein Erstligist vorstellig wurde, passte natürlich perfekt. Vom Wiener Verteilerkreis waren aber nur etwas mehr als 200 Anhänger mitgekommen, davon etwa 100 Aktive. Die Ultra-Szene der Austria hat ja jüngst einen kleinen Umbruch erlebt. Die ‚Viola Fanatics‘ haben im vergangenen Jahr ihre Auflösung bekannt gegeben, da sie Teile einer Choreo an den Erzfeind Rapid verloren hatten. Dabei ging es allerdings eher um die Art und Weise, Leichtsinn und mangelnde Gegenwehr sollen es denn Hütteldorfern leicht gemacht haben. Der wahre Grund der Auflösung liegt aber wohl tiefer, denn es rumorte wohl schon länger in den eigenen Reihen. Auch dass die Gruppe mehr und mehr dem rechten Spektrum zugeordnet wurde, war dem Leumund der die Kurve führenden Gruppe nicht zuträglich. Die festen Kontakte zur politisch klar rechts positionierten Szene von Slovan Bratsilava waren da auch wenig förderlich. Geschlossen wird die Lücke durch die schon länger existierende Gruppierung KAI2000, die ‚Kampfastlln Inzersdorf‘, die als politisch gemäßigt und im Handeln besonnen gelten. Dass es auch noch immer zarte Kontakte nach Essen gibt, bewies ein Schal der ‚Jungen Essener Ultras‘, welcher über das KAI-Banner gehängt wurde. Die Violetten konnten sich frühzeitig auf den Support und das Feiern der eigenen Reihen konzentrieren. Die Gastgeber fanden überhaupt nicht in Spiel und lagen bereits zum Pausenpfiff mit vier Toren zurück. Nach dem Seitenwechsel ließen die Violetten es etwas ruhiger angehen, so dass das Spielgerät nur noch zwei Male das Netz der Pinzgauer beulte.
















