Krems – Sa., 27.07.2024, 18:15

Kremser SC vs SK Sturm Graz 2:4 n.V.

Sepp-Doll-Stadion, 6.200 Zuschauer, ÖFB-Cup 1.Runde
Der Samstag führte mich durch das schöne Donautal Ober- und Niederösterreichs nach Krems. Auch heute hieß es dritte gegen erste Liga. Der Kremser SC hatte mit dem amtierenden Double-Gewinner Sturm Graz zu Gast, das ja im Sommer die mehrjährige Dominanz des Brause-Clubs aus Fuschl am See durchbrechen und den Meistertitel in einem Herzschlagfinale nach Kärnten holen konnte. Die Gastgeber vollbrachten 1988 das Kunststück als Zweitligist den Cup gegen den damals übermächtigen FC Tirol Innsbruck zu gewinnen, bis heute der einzige Titelgewinn des Vereins. Und genau auf diesen zielte die kleine Choreo der kleinen KSC-Szene zum Intro des Spieles ab. Die ‚Jungs vom Hügel‘, benannt nach ihrem Standort auf der an einer kleiner Erhebung gebauten Gegengeraden, hatten zum Beginn der zweiten Spielhälfte auch noch eine weitere Aktion zu bieten, mit der die eigene Gruppe gefeiert wurde. Die Steirer waren mit großer Kapelle angereist, boten optisch aber leider nicht allzu viel. Eine Choreo aus kleinen Plastikstreifen teilte den Block zu Beginn in die Clubfarben, ansonsten beschränkte sich die Szene der ‚Schwoazn‘ auf den Dauer-Support. Mit den vielen Schwenkfahnen gab es aber ein schönes Kurvenbild zu sehen. Das kleine Sepp-Doll-Stadion, ein betagtes, kleines Fußballstadion war natürlich sehr gut gefüllt.
Als der Sturm schon nach wenigen Minuten den Führungstreffer erzielte – dem KSC-Schnapper rutschte ein eigentlich einfach zu haltender Freistoß durch Hände und Beine – war ich der Meinung, das Spiel sei schon entschieden. Doch mitnichten, denn nach einem langen Ball verschätzte sich der Grazer Schlussmann und ein KSC-Stürmer konnte die Murmel zum Ausgleich an diesem vorbeispitzeln. Nur zehn Minuten später ging der Meister erneut in Führung und kurz danach wurde es hektisch. Es wurde nach einem Foulspiel auf Elfmeter für die Gastgeber entschieden. Diesen hielt der Sturm-Torhüter und leitete den Konter ein, worüber sich auch niemand beklagte, doch plötzlich unterbrach ein Pfiff den Spielfluss. Der Assistent an der Linie hatte moniert, dass sich der Schlussmann vor dem Schuss zu früh von der Linie wegbewegt hatte. Also wurde auf Wiederholung des Strafstoßes entschieden, was den Trainer der Grazer in derartige Ekstase versetzte, dass er mit einem Platzverweis des Innenraums verwiesen wurde. Der zweite Versuch schlug dann ein und nach einer halben Stunde Spielzeit war die Partie wieder auf Gleichstand gestellt. Die Steirer rissen das Geschehen dann mehr und mehr an sich und der zweite Durchgang fand eigentlich nur noch in der Spielhälfte der Gastgeber statt, ohne jedoch Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Ergo ging es in die Verlängerung, wo sich die Kräfteverhältnisse nicht änderten und es zeichnete sich ab, dass der krasse Außenseiter den Top-favoriten ins Elfer-Schießen zwingen würde. Damit war der SK Sturm aber nicht einverstanden, ging kurz vor dem Ende doch wieder in Führung, setzte mit der letzten Aktion noch den vierten Treffer und stieg in die zweite Runde auf, wie es bei unseren österreichischen Nachbarn so schön heißt. Der große Kampf der Gastgeber blieb unbelohnt, wenngleich der Sieg der ‚Schwoazn‘ nur als hochverdient bezeichnet werden darf.