
Csepel TC vs Testvériség-Újpalota SE 2:1
Béke téri Stadion, 200 Zuschauer, BLSZ I. osztaly

Der EC141 brachte uns am Samstag-Morgen von Wien nach Budapest. Irgendwann jedenfalls. Zunächst wurde eine Verspätung von 30 Minuten mitgeteilt, ergänzend muss dazu vielleicht noch erwähnt werden, dass der Zug in Wien startete, ergo eine echte Glanzleistung. Daraus resultierte eine Bahnsteigänderung. Als nächstes folgte die Info über ein verringertes Platzangebot, da der Wagen der 1.Klasse und einer der 2.Klasse nicht zur Verfügung standen. Kurz darauf wurde eine weitere Verspätung von zehn Minuten verkündet. Abfahrt also mit plus 40 Minuten, Ankunft letztlich mit plus 68 Minuten – die Deutsche Bahn wäre stolz auf diesen Zug gewesen! Zeit für einen entspannten Spaziergang am Donau-Ufer und über die Kettenbrücke blieb aber noch, bevor wir uns mit dem Vorortzug auf den Weg in den südlichen Stadtteil Csepel machten. Der Csepel Sportclub ist ein großer Verein aus dem Süden Budapests. In den 40er und 50er Jahren konnte die Fußballabteilung des Clubs mehrfach die ungarische Meisterschaft gewinnen und belegt aktuell immer noch einen der vorderen Plätze in der ewigen Fußballtabelle Ungarns. Ungarn-like wurde der Vereinsname gute zehn Male angepasst oder verändert, der Stadtteil-Name Csepel blieb aber immer Bestandteil. Die politische Wende Anfang der 90er brachte große finanzielle Probleme und wenige Jahre später dann den Abstieg. Mit der Jahrtausendwende wurde die Fußballsparte des Vereins gar aufgelöst und dann wurde es kompliziert und ein wenig schwer zu durchschauen.
Zunächst stand eine Spielbetriebsübernahme durch einen Kooperationsverein an, der aber bald nach Tatabanya umzog. Daraufhin entstand 2006 dann der Csepel TC, der die Historie des Csepel SC für sich proklamiert, indem die Startberechtigung eines Vereins namens Láng Vasas SC übernommen wurde. Der Verein spielte dann lange Jahre drittklassig, ehe es in die vierte Division herunterging. In derselben Spielklasse turnt auch mit mäßigem Erfolg noch ein erst seit wenigen Jahren bestehender Club mit dem Namen Csepel UFC unter Nutzung des identischen Wappens rum. Was es mit diesem Verein genau auf sich hat, erschließt sich aber nicht und ist nicht zu ergründen. Nach einigen Jahren in der Viertklassigkeit, die sich im Raum Budapest in einer reinen Stadt-Liga zeigt, konnte der Csepel TC aber bereits am vergangenen Wochenende sechs Spieltage vor Saisonschluss den Aufstieg in Liga drei feiern. Was immer geblieben ist, ist das wundervolle betagte Stadion, dessen Besuch schon lange auf der Wunschliste stand. Es handelt sich um ein weites Oval mit einer unkonventionell aussehenden Haupttribüne. Auf den ersten Blick sieht alles nach Gammel aus, was sich beim genaueren Hinsehen aber nicht bestätigen lässt. Zwar zeigt hier und da die Natur ihre Kraft, aber abgesehen vom Alter der Anlage, erscheint noch beinahe alles funktionstüchtig. Auch die Stufen des weiten Ovals sind weder gebrochen noch schief, gemessen am Alter ist die Bude in gutem Zustand. In der Kurve halten knapp 30 aktive Fans dem Club die Treue, die zum heutigen Spiel ein großes Banner mit der Aufschrift „Meistermannschaft“ am Zaun aufhingen. Ihr von ihnen verehrtes Team tat sich gegen einen früh in Unterzahl geratenen Gegner sehr schwer, der Druck war halt raus. Am Ende reichte es zu einem knappen Arbeitssieg.

























