Le Havre – So., 31.03.2024, 15:00

Le Havre AC vs HSC Montpellier 0:2

Stade Océane, 20.556 Zuschauer, Ligue 1
Nach einem kurzen Besuch der eindrucksvollen, gotischen Basilika im Nachtquartier in Amiens, steuerten wir die wohl wichtigste Hafenstadt der Normandie an. Le Havre stand schon lange auf der To-Do-Liste ohne das wirklich erklären zu können. Weder das Stadion, dass sich lediglich in einer Dachaufwölbung auf der Hauptseite und durch die marineblaue Außenhaut von der Serien-Arena abhebt, noch die Fanszene nehmen eine besondere Stellung ein. Allerdings haben es mir Seehafenstädte ja angetan und üben mit ihrem maritimen Flair eine starke Anziehungskraft auf mich aus. Das ‚Stade Océane‘ wurde vor zwölf Jahren fertiggestellt. Bis zu seiner Erbauung spielte der HAC im alten ‚Stade Jules Deschaseaux‘, in dem auch eine Partie der WM 1938 ausgetragen wurde, welches nur durch die Bahnlinie getrennt vis-a-vis gerade einmal 200 Meter Luftlinie entfernt liegt. Frankreich – das Land der großen Distanzen. Mehr als 900 Kilometer liegen zwischen Le Havre und Montpellier und vor dem Hintergrund, dass es in Frankreich nicht sehr populär ist, sein Team in die Fremde zu begleiten, ziehe ich meinen Hut vor jedem der knapp 100 HSC-Supporter, die den Weg angetreten hatten. Ein Kern von circa 60 Leuten unterstütze das Team unermüdlich. Dabei trat dieses sportlich kaum in Erscheinung, denn die Gastgeber waren spielbestimmend, jedoch verzettelten sich die HAC-Akteure zu oft in Einzelaktionen und fanden den Abschluss nicht. Bis tief in die zweite Hälfte kamen die Gäste dagegen gar nicht in Tor-Nähe, aber irgendwann kommt man ja doch immer mal in den Sechzehner und die wenigen Besuche dort reichten dem HSC zu zwei Treffern zum schmeichelhaften Sieg. Beide Mannschaften benötigten noch dringend Zählbares, um der Abstiegsregion zu entrinnen und da nun ein Konkurrent im direkten Vergleich punktete, tat dem HAC tut die Heimniederlage daher doppelt weh. Nach einem entspannten Abend, wanderten wir am kommenden Morgen einige Kilometer nördlich der Stadt noch etwas die wunderschöne Kreide-Küste entlang, bevor wir den Heimweg antraten.