La Louvière – Sa., 30.03.2024, 20:00

RAA La Louvière vs KSC Lokeren-Temse 3:0

Stade du Tivoli, 6.500 Zuschauer, Nationale 1
Diese reizvolle Partie war ehemals für Mitte Januar angesetzt, ehe eine wetterbedingte Generalabsage den belgischen Fußball am besagten Termin lähmte. Damit war der Kick für mich eigentlich Geschichte, aber die Rasenposse in Saarbrücken, die dem glorreichen RWE ein spielfreies Wochenende bescherte, machte den Weg für den Spielbesuch wieder frei. War es zum regulären Termin noch die Partie des Zweiten gegen den Tabellenführer, ging es nun unter umgekehrten Vorzeichen zur Sache. Damals wie heute meldete der Gästeblock „ausverkauft“ und 800 Flamen hatten die Reise in die Wallonie auf sich genommen. Da durch den Erfolgslauf RAAL in La Louvière eine kleine Euphorie ausgebrochen ist, wurde in diesem Drittliga-Topspiel für belgische Verhältnisse eine bemerkenswerte Zuschauerzahl erreicht. Die Royal Association Athlétique Louvièroise hat wilde Jahre hinter sich. Der ehemalige Erstligist stieg – auch bedingt durch die Verwicklung in einen Wettskandal – bis in die dritte Liga ab. Danach begann das Durcheinander, durch das man nur schwer durchsieht, denn durch diverse Umbenennungen, Zusammenschlüsse und schließlich Übernahmen von Startberechtigungen wechselte der Verein seinen Namen öfter als seine Spieler die Socken und endete schließlich im nahen Charleroi. Wenn diese in Belgien mögliche Option der Übernahme von Startnummern etwas Gutes hat, dann dass der Club letztlich vor ein paar Jahren nach La Louvière zurückkehrte und den alten Namen wieder annahm.
Nicht viel besser machte es der heutige Gastverein. Der ehemalige Club Sporting Lokeren ging vor vier Jahren in die Insolvenz und konnte eine Spielberechtigung auf Landesebene nur durch eine Fusion mit dem Verein KSV Temse retten. Mittlerweile sieht es für beide Vereine wieder recht ordentlich aus, denn diese belegen die beiden Aufstiegsplätze zur zweiten Liga mit derart großem Vorsprung vor dem Tabellendritten, dass die heutige Partie eigentlich zum reinen Prestige-Duell mutierte. Unabhängig davon waren beide Szenen heiß und lieferten richtig guten Support. Die Gäste dabei leider ohne optische Akzente, aber das machten die Ultras der ‚Wölfe‘ wieder wett. Zum Intro zeigten die ‚Green Boys‘ eine Zettel-Choreo mit zentral platziertem Gruppen-Logo. Dazu wurden weiße und grüne Rauchpatronen gezündet. Kurz vor Spielende gab es dann noch einen Fackelshow mit grünen Bengalos zu bestaunen. Dazwischen lag eine dominante Vorstellung der Gastgeber-Elf und mit drei Treffern in der ersten halben Stunde war der Kick dann auch schon früh entschieden. Zwar kamen die Flamen danach besser ins Spiel, aber man hatte das Gefühl, dass RAAL jederzeit noch einmal hätte zulegen können, wenn es notwendig gewesen wäre.