
TSV München von 1860 vs Rot-Weiss Essen 2:0
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße, 15.000 Zuschauer, 3.Liga

Während der glorreiche RWE zu Hause eine Macht ist und die Heim-Tabelle anführt, klappt es in der Fremde nicht so gut. Dass das Auswärtsspiel bei den Löwen nun unter der Woche nachgeholt wurde, war jetzt natürlich auch nicht der Oberkracher, aber dieses nicht zu besuchen, stand eigentlich nie zur Debatte, schließlich gehört die Oldschool-Bude in Giesing zu den attraktivsten Zielen der Liga. Alles eine Frage der Organisation. Also wurde am späten Vormittag der Laptop zugeklappt und der ICE gen München bestiegen, das nur fünf Minuten nach planmäßiger Ankunft erreicht wurde. Verstehe die Kritik an der Bahn nicht 😉 . Die U1 brachte mich auf Giesings Höhen, kurz das Gepäck ins Hotel geschmissen und zum ‚Stammlokal‘ gegenüber dem Stadion gelatscht, wo ich auf die Gefährten traf. 1.200 Rot-Weisse hatten den Weg in Bayerns Landeshauptstadt angetreten, eine starke Zahl für einen Wochentag, aber irgendwie wollten die Supportbemühungen der Ultra-Fraktion nicht so recht auf das gemeine Volk überschwappen, die Stimmung blieb gemessen am Potential überschaubar. Daran hat es aber sicher nicht gelegen, dass Voufack nach einer guten halben Stunde viel zu lange mit dem Abspiel wartete und stattdessen den Rückwärtsgang suchte. Sein Pass geriet aber viel zu ungenau, sodass dieser von einem Sechz’ger Recken erlaufen wurde, der die Murmel dann durch die Hosenträger von Wienand, der den erkrankten Golz vertrat, in die Maschen schob. Schon davor hatten die Löwen zwei gute Chancen ungenutzt gelassen, die dickste Möglichkeit offenbarte sich aber dem RWE in Person von Leo Vonic, der von einem Luftloch des Münchener Verteidigers Verlaat profitierte. So ein Ding muss dann auch einfach mal rein. Kurz danach gingen die Gastgeber durch die beschriebene Situation in Führung.
Sollte sich die rot-weisse Elf in der Halbzeitpause etwas vorgenommen haben, hat das erst einmal wenig bewirkt. Denn nach zwei gespielten Minuten war erneut Voufack der Unglücksrabe, der in Bedrängnis von Wienand angespielt wurde, die falsche Entscheidung traf und die Kirsche dann mit zu viel Kraft zurück in die Gefahrenzone auf Alonso passte, der, ebenfalls unter Druck, den Ball nicht kontrollieren konnte und dabei auch noch wegrutschte. Das Ei fiel einem 1860-Angreifer vor die Füße, der dieses dann wuchtig unter das Horizontal-Gebälk schweißte. Ich sehe diese Vorgabe, jede, aber verdammt noch mal jede Situation auch in Bedrängnis spielerisch lösen zu müssen, ja kritisch. Gelingt es, sieht es gut aus und man hat sicheren Ballbesitz. Geht der Ball verloren ist aber meist ein Gegentor die Folge und dieses Risiko ist einfach zu hoch. Es muss den Spielern einfach als letzte Rettungs-Option einfach der lange Hub zugestanden werden. Nun wurde es schwierig, die Roten waren prinzipiell in jeder Minute ein ebenbürtiges Team, wurden aber offensiv einfach nicht zwingend. Daher war früh abzusehen, dass von der Grünwalder Straße nichts Zählbares mitgenommen wird. Das entsprach allerdings meiner Erwartung, so dass sich der Ärger darüber in Grenzen hielt. Allerdings ist die geringe Ausbeute in der Fremde schon schade, denn mit ein paar Punkten mehr wäre der RWE ja richtig fett im Geschäft. Aber auch so bleibt dritte Platz bleibt ja noch in Reichweite. Es folgen nun drei schwere Spiele gegen die Top 3 der Liga, ich bin gespannt, ob der Relegationsplatz danach immer noch in Reichweite ist.












