Nijmegen – Mi., 17.01.2023, 18:45

NEC Nijmegen vs Go Ahead Eagles Deventer 2:1

Goffertstadion, 10.824 Zuschauer, KNVB Beker Achtelfinale
In den Jahren 2007 bis 2009 verlor ich mich in einer kurzen ‚Romanze‘ mit der Nijmegen Eendracht Combinatie, wie der Club mit vollem Namen heißt. Der erste Besuch endete mit einem furiosen Kantersieg im Ligaspiel gegen Groningen. Das löste offenbar etwas in mir aus und bewegte mich dazu, die damals leidlich erfolgreiche NEC in den internationalen Heimspielen der Folge-Saison zu begleiten. Tottenham Hotspur und Udinese Calcio hießen die Gegner, welche in der UEFA-Pokal-Gruppenphase – übrigens die letzte Saison in welcher der Wettbewerb diesen Namen trug – den Weg an den Waal, den stärksten Arm des Rhein-Deltas fanden. Die NEC überlebte die Gruppenphase einigermaßen überraschend und traf in der folgenden K.O.-Runde auf den HSV (der aufmerksame Leser erkennt: es liegt lange zurück), der dem Europapokal-Traum der Gelderländer ein Ende setzte. Alle drei Heimspiele im Goffertstadion besuchte ich und damit endete die kurze Verliebtheit auch schon, denn seitdem habe ich mich  nicht mehr dorthin verirrt.
In der ersten Januar-Hälfte sind die Möglichkeiten zum Spielbesuch ohne großen Aufwand ja traditionell begrenzt, daher kam mir das Pokalspiel ganz recht, denn der Weg vom Arbeitsplatz nach Nijmegen ist relativ kurz und so stattete ich der verblichenen Affäre mal wieder einen Besuch ab. 408 Karten hatten die Gäste an Mann und Frau gebracht, womit der ‚Bezoekers-Vak‘ annähernd ausverkauft war. Die Eagles haben ja eine schöne Pöbelszene, die heute zwar beinahe durchweg supportete, aber sich dabei ziemlich zurückhielt. Trotz verminderter Eintrittspreise war das Goffertstadion nicht ausverkauft. Vor dem Umbau – oder eher eher Neubau – zum reinen Fußballstadion um die Jahrtausendwende war das Stadion ein weites Oval mit innenliegender Radrennbahn. Davon übrig geblieben ist nur ein Teil des alten Warmgebäudes der Haupttribüne mit seinem charakteristischen Turm. Man kann allerdings die Struktur das alten Runds noch erahnen, denn der Neubau wurde in die Mulde gesetzt, welche das alte Stadion hinterließ. Im inneren und äußeren Umlauf hat die NEC-Szene eine recht ansehnliche Graffiti-Landschaft gesprüht. Das heutige Spiel wird nicht in großartig in Erinnerung bleiben. NEC ging im ersten Durchgang verdient in Führung und baute diese 20 Minuten vor Ende aus. Der späte Anschlusstreffer gefährdete den weitestgehend glanzlosen Sieg nicht mehr.