
VfB Auerbach vs FSV Zwickau 0:2
Arena zur Vogtlandweide, 1.887 Zuschauer, Sachsenpokal Achtelfinale

Die zweite Kraft im Vogtland hinter dem VFC Plauen ist der VfB Auerbach. Allerdings betrifft dieser Aussage eher die öffentliche Wahrnehmung, denn in den vergangenen Jahren war der VfB dem VFC durch die Teilnahme an der Regionalliga einen Schritt voraus, als die Plauener längst abgestiegen waren. Im vergangenen Jahr musste aber auch der VfB den bitteren Gang in die Oberliga antreten. Zum Pokalspiel reiste heute der FSV Zwickau an, ein Club der seit Monaten von Krisen geschüttelt wird. Gefühlter Beginn, vielleicht sogar tatsächlicher Auslöser der Misere, war die unsägliche Bierdusche des Referees beim Ligaspiel gegen den glorreichen Deutschen Meister von 1955, der Punktabzug und Geldstrafe zur Folge hatte. Danach gingen die eh schon stark abstiegsbedrohten Schwäne in den Sturzflug über, der schließlich im Abstieg in die Regionalliga sein Ende fand. Das wiederum hatte einen finanziellen Engpass zur Folge, der dank einer Crowdfunding-Aktion der Fanszene erst einmal überstanden wurde. Allerdings sitzt der Gürtel weiterhin verdammt eng und der FSV spielt eine desaströse Saison. Als aktueller Vorletzter droht der nächste Abstieg und sollte dieser Fall eintreten, dürfte es wohl verdammt dunkel über der Automobil-Stadt werden. Die Anhängerschaft ließ sich aber weder von der bedrohlichen Lage noch vom miesen Wetter beeindrucken und reiste zahlreich ins Vogtland.
Etwa 800 Anhänger waren aus dem nahen Zwickau angereist. Trotz widriger Umstände präsentierte die Szene um ‚Red Kaos‘ eine Choreo. Ein überdimensionaler Doppelhalter zeigte das Maskottchen der Gruppe, welches den Landespokal im Arm hielt. Am Zaun prangte ein fettes Spruchband, welches lautete „Wer Visionen hat, der soll zum FSV gehen“ und zielte wohl auf einen möglichen Pokalgewinn ab, eventuell auch auf die mutige Vorstellung, den ins Schlingern geratenen Verein ohne Hilfe eines Investors aus eigener Kraft heraus zu retten. Abgerundet wurde die Aktion mit etwas vom Winde verwehten Rauch in den Club-Farben. Auch die kleine Szene der Gastgeber hatten etwas vorbereitet und so freute sich der Löwe aus dem VfB-Vereinswappen auf einen Sonntagsbraten, mit dem vermutlich die Schwäne gemeint waren. Aus dem kleinen Heim-Block wurde auch ab und an supportet, was natürlich hinter den Gesängen aus dem Gäste-Block verblasste. Allerdings geriet das Liedgut aus der Zwigge-Kurve zum Teil langatmig und einschläfernd. Zu lang wurden manche Lieder getragen, zu speziell waren die Melodien. Das war schon sehr ‚ultra‘ und nullkommanull aufs Spielgeschehen bezogen. Der Kick war in der ersten Hälfte auch ziemlich unterirdisch. Der FSV hatte zwei Tor-Chancen, die ungenutzt blieben, ansonsten war König Fehlpass sehr präsent. Das änderte sich in Hälfte zwei, als die Gäste zielstrebiger auftraten. An das späte Führungstor für die Gäste zehn Minuten vor dem Ende habe ich aber trotzdem nicht mehr geglaubt. Treffer Nummer zwei in der Nachspielzeit war dann nur noch abschließende Kosmetik.






































































































































