
1.SC Znojmo FK vs FC Velké Mezirící 2:1
Mestský stadion v Horním parku, 320 Zuschauer, Moravskoslezská fotbalová liga

Am Morgen des Karfreitag fuhr ich mit dem Zug von Breclav nach Znojmo. Der Fußballverein aus Znaim, so der deutsche Name der Stadt in Südmähren, schaffte es vor gut zehn Jahren für eine Saison in die höchste Spielklasse. Tat dem Club wohl nicht gut, denn danach ging es runter bis auf drittklassiges Niveau, wo der Verein aktuell auch in argen Abstiegsnöten ist. Umso wichtiger war ein Sieg gegen den direkten Kontrahenten. Sah auch gut aus, was die Gastgeber machten, aber Chance um Chance wurde vergeben, bis der Ball nach einer halben Stunde dann endlich mal einschlug. Sehr zur Freude der exakt zehn ‚Okurkari‘, die sich ab und an zur Anfeuerung ihres Teams aufrafften. ‚Gurken‘ bedeutet das tschechische Wort Okurkari, was aber keine Selbstironie ist, sondern einen Bezug zur Gurkenproduktion, für welche die Region um Znojmo bekannt ist. Die Gäste rafften sich im zweiten Durchgang zu mehr Aktivität auf und spielten nun ordentlich mit. Belohnt wurden die Bemühungen mit dem Ausgleich per Foulelfmeter. Das rief die Znojmonesen wieder auf den Plan, die nun offensiv ausgerichtet druckvoll nach vorne spielten, eine Torgelegenheit nach der anderen kreierten, aber einfach die Bude nicht trafen. Hinten waren die Gastgeber dafür anfällig für Konter, aber was die Gastmannschaft da vorm Tor ablieferte, war noch übler. Allein drei Male wurde ein Stürmer in Überzahlsituationen freigespielt, schob die Kirsche dann aber am eigentlich leeren Tor vorbei – das hatte schon was von Comedy. Und bestraft wurde es auch noch, denn in der Nachspielzeit bekam die Heimmannschaft einen Strafstoß zugesprochen, der sicher verwandelt wurde. Die drei wichtigen Punkte gegen den Abstieg wurden natürlich frenetisch gefeiert und elf Spieler bedankten sich dann noch bei ihren zehn Fans. Eine Eigenart des Stadions sind die klappbaren Flutlichmasten, erforderlich damit die historische Silhouette der Stadt nicht gestört wird, ähnlich wie in Babelsberg. Der Winkel der Haupttribüne ist übrigens mit der steilste, den ich je in einem Stadion gesehen habe.











