Porto Novo – Do., 23.03.2023, 16:00

AS Oussou Saka vs Tambours FC d’Adjarra 0:1

Stade Charles de Gaulle, 100 Zuschauer, Ligue 3 de Football du Bénin Zone Sud-Est
Der Donnerstag brachte uns einen Ausflug in die Hauptstadt Porto Novo, die in dieser Funktion allerdings nicht viel Wert hat, da beinahe sämtliche Ministerien ihren Sitz in Cotonou, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, haben. Nach dem Frühstück ging es gegen 11:00 Uhr mit dem Moto zum Abfahrtspunkt der modernen Minibusse von ‚Nonvi‘. 1200 CAF war der Kurs für die einstündige Reise im klimatisierten Gefährt. Wenn man dann den Damm über den Yewa-Fluss quert, wird man von einer riesigen Bauruine begrüßt. Das sollte einmal ein Regierungsgebäude werden, aber der Statiker hat bei seinen Berechnungen geschlampt, daher wurde der Rohbau aufgegeben und gammelt nun vor sich hin. Unbewohnt ist der Bau aber nicht, denn Obdachlose verhindern den Leerstand. Am ersten großen Platz findet man dann eine begrenzt schöne Statue vor. König Toffa wird hier gezeigt, der Ende des 19. Jahrhundert den zweifelhaften Vertrag mit der Kolonialmacht Frankreich schloss. Unser erster Weg führte zum Stadion, kurz die Ansetzung bestätigen lassen, dann spazierten wir bei sengender Hitze durch das Marktviertel zur ‚Grand Mosque‘, die sich in einem alten Koloniegebäude befindet. Die Moschee wird als bunteste Moschee Westafrikas bezeichnet. War sie bestimmt auch mal, aber die in früheren Jahren sicherlich leuchtenden Farben blättern von den Außenwänden ab, wie in den kommenden Tagen vermutlich die Haut von meinen vor sich hin kokelnden Armen. Neben der alten steht auch noch die große neue Moschee.
Viel mehr gibt die Stadt nicht her, also ging es zurück Richtung Stadion, wo wir die Zeit bis zum Spiel in einer Cafeteria verbrachten, es war auch einfach wieder viel zu heiß unter der Sonne Afrikas. Im ,Stade Charles de Gaulle‘ verzogen wir uns unters Tribünendach und wurden Zeuge eines unfassbaren Drittliga-Gestolpers. Kaum ein vernünftiger Spielzug kam zustande, kaum ein Pass fand sein Ziel, die wenigen Torchancen wurden kläglich vergeben. Der Treffer des Tages konnte folgerichtig nur durch einen Elfmeter fallen. Das Spielfeld passte sich dem sportlichen Niveau an. Grasbüschel zeigten sich überall auf dem Platz, der an einigen Stellen gar nicht erst gemäht worden war, mehr hatte diese Veranstaltung aber auch nicht verdient. Die kleine Gruppe mit Vuvuzelas und Schlaginstrumenten hat das bescheidene Niveau jedenfalls nicht gestört. Das ‚Charles de Gaulle‘ ist ein weiteres Rund, welches früher als Nationalstadion fungierte. So ganz schlau wurde ich aus der Anlage nicht, denn während der Platz verwahrlost, ist der Zaun drumherum flatschneu, die Sitzschalen zwar von der Sonne ausgeblichen, aber intakt, und die Dachkonstruktion sieht auch saniert aus. Mit dem Taxi Colectif, dem Sammel-Taxi, fuhren wir für 500 CAF, etwa 80 Euro-Cent, zurück nach Cotonou zur Meerjungfrau in das Stamm-Lokal.