Spiesen-Elversberg – Fr., 27.01.2023, 19:00

SV 07 Elversberg vs Rot-Weiss Essen 3:0

Waldstadion an der Kaiserlinde, 5.334 Zuschauer, 3.Liga
Beim Mitaufsteiger und Überraschungs-Tabellenführer erwartete ich eine klare Niederlage und wurde nicht enttäuscht. So klar, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es allerdings nicht. Der glorreiche RWE spielte eine starke erste Halbzeit, belohnte sich dafür aber nicht. Zwar wurden einige gute Torchancen erarbeitet, aber es wurde einmal mehr deutlich, dass es an einem Knipser fehlt. Torgarant Engelmann versprüht in Liga 3 bei weitem nicht die Gefahr, welche er eine Klasse tiefer verbreitete. Zwar hat ‚Engel‘ sein Spiel an die Bedürfnisse dieser Spielklasse angepasst, aber es ist offensichtlich, dass er an seine Grenzen kommt. So versiebte er auch einen 120-Prozenter, der eigentlich zur Führung im Netz zappeln muss, und wenn der drin ist wird es ja ein ganz anderes Spiel. Die Gastgeber zeigten sich nach der Pause konzentrierter und sortierter und bogen die Anteile auf ihr Seite. Der RWE-Trainierer verpasste es mal wieder, durch rechtzeitige Wechsel Veränderungen anzustoßen und den Druck von der Defensive zu nehmen und eben Entlastung zu schaffen. Ging gegen Verl noch gut, die Saarländer zeigten mehr Klasse. Die Folge war ein Doppelschlag zwischen der 60. Und 70. Minute, womit die Nummer dann auch gelaufen war. Im Gegensatz zu den anderen Partien vermittelten die Roten dieses Mal nicht das Gefühl, noch einmal zurückkommen zu können und so war es auch. Der dritte Treffer war dann auch nur Kosmetik und verpasste diesem Spiel ein zu hohes Endresultat.
Beinahe fünfeinhalbtausend Leute wollten diese Partie sehen, ein guter Wert für einen ‚Dorfverein‘. Knapp eintausend davon waren aus der Ruhrmetropole angereist und ließen sich vom Spielverlauf nicht irritieren. Warum auch – es war die erste Niederlage nach neun Spielen. Aus anderer Perspektive sind es aber nun schon fünf Spiele ohne Sieg, da zuvor vier Mal die Punkte geteilt wurden. Noch ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze einigermaßen komfortabel, aber das kann schnell vorbei sein, daher ist ein Dreier nun langsam wieder dringend erforderlich. Das ‚Waldstadion an der Kaiserlinde‘, das ja – wenn es mittlerweile nicht eh einen schäbigen Sponsorennamen verliehen bekommen hätte – eigentlich nur noch ‚Waldstadion an der‘ heißen darf, da der namensgebende Baum vor einigen Jahren einem Sturmtief zum Opfer gefallen ist, wird nach und nach zu einer schmucken Spielstätte ausgebaut. Die einstige ungedeckte Gegengerade bietet mittlerweile eine stattliche Tribüne mit großem Business-Bereich. In den nächsten Monaten soll die alte Haupttribüne durch einen modernen Neubau ersetzt werden. Der kleine Verein rüstet sich unterstützt von einem finanzstarken Pharma-Hersteller für höhere Ziele.