
Leyton Orient FC vs Stevenage FC 0:0
Brisbane Road, 8.644 Zuschauer, Football League Two

Leyton Orient war heute das Ziel, eine knappe Stunde Fahrt von Gillingham. Hört sich einfacher an als es war, denn da der Großraum London mittlerweile in verschiedene Emissionszonen aufgeteilt ist, muss man sein Fahrzeug vorher erst online registrieren und die Bestätigung abwarten, dass man in die Niedrig-Emissionszonen auch gebührenfrei eindringen darf. Irgendwie waren spontane Fußballtrips früher einfacher umzusetzen. Meine Schwester zog einen Tagesbesuch in Inner London vor und wurde in Greenwhich an der Fähre abgesetzt, bevor es für mich weiter ging nach East London. Vom alten ‚Brisbane Road Stadium‘ steht heute leider nur noch der alte Main Stand. Nach der Fertigstellung der neuen Haupttribüne, wurde dieser schöne alte Stand mit dem charakteristischen Giebeldach zur normalen Tribüne degradiert und diese ist auch die letzte noch verbliebene des alten Stadions. Die erneuerten Hintertortribünen sind etwas gewöhnungsbedürftig, sind diese doch in die dahinterliegenden Wohngebäude integriert. Orient hat lediglich eine einzige Saison in den Sechzigern in der höchsten englischen Spielklasse verbracht, spielte sonst meist dritt- oder viertklassig. Der Vereinsname fußt darauf, dass in den frühen Jahren nach der Gründung viele Mitarbeiter der Orient-Shipping-Reederei dem Club beitraten. Aktuell schick sich der Club an, wieder mal in die drittklassige Football League One aufzusteigen und empfing den direkten Verfolger aus Stevenage, was mir zu Glück noch gerade rechtzeitig auffiel, um eines der letzten Tickets im General Sale zu ergattern.
Die Bude war dann auch gut gefüllt, wenn auch nicht ganz ausverkauft, was ich erwartet hätte. Über 1.000 Away-Supporter hatten hergefunden und blieben weitestgehend stumm. Nicht überraschend, denn dass bei den Briten beim Fußball nicht die Hölle auf Erden herrscht, ist ja kein Geheimnis. Der benachbarte Heimblock pöbelte einige Male in Richtung Gäste, aber wirklich spannend war das nicht. Auch das Spiel nicht, zwar war es aufgrund des größeren Talents der einzelnen Akteure etwas besser anzuschauen als am Vortag, aber wirklicher Spielfluss kam auch hier selten zustanden. Es wird halt noch oft genug das gute alte Langholz ausgepackt und darauf können sich die Verteidiger dann gut einstellen. Die wenigen Tormöglichkeiten, die sich boten, wurden vergeben und so endete diese Partie torlos, was den O’s gut geschmeckt haben dürfte, da damit ein komfortabler Vorsprung gewahrt wurde. In Ruhe wurde dann die Schwester eingesammelt und der Rückweg angetreten. Auf britischer Seite wurden wir an beiden Grenzkontrollen übrigens durchgewunken. Muss man alles nicht verstehen.















