Trondheim – Do., 26.05.2022, 18:00

Rosenborg BK vs FK Haugesund 3:3

Lerkendal stadion, 11.076 Zuschauer, Eliteserien
Kurz habe ich überlegt, ob ich überhaupt ins Stadion gehen soll. Denn durch das Zimmerfenster im 17.Stock des gebuchten, direkt benachbarten Hotels konnte ich einen wunderbaren Blick ins Stadion werfen. Der Rosenborg BK ist der Rekordmeister des Landes. Zu Beginn der 90er Jahre nahm der Erfolg richtig Fahrt auf. Seitdem konnten 21 der 26 Landesmeistertitel eingefahren werden und auch einige Pokale konnten den Platz in der Trophäen-Vitrine finden. Zuletzt ist der Club aber ein wenig aus der Spur geraten und auch in der aktuellen Spielzeit nimmt die Mannschaft nur einen Platz in der nicht ganz so goldenen Mitte der Tabelle ein. Zwar wurde bisher nur eine Partie verloren, aber man ist auf dem Weg zum Remis-Rekord und damit kommt man halt nicht nach vorne. Das Lerkendal-Stadion ist mit knapp 21.500 Plätzen das größte Stadion der Liga. Im gesamten Land verfügt nur das Nationalstadion in der Hauptstadt über größere Kapazität. Das Lerkendal ist definitiv ein Hingucker. Merkmal sind die abgestuften Tribünendächer der doppelstöckigen, freistehenden Tribünen. Schönes Ding.
RBK ist einer der wenigen Vereine mit einer größeren und ernstzunehmenden Fanszene, die ihren Platz im Oberrang einer der Hintertortribünen hat. Einige hundert Leute versammelten sich dort und machten auch recht gute Musik über die gesamte Spielzeit. Nicht selbstverständlich bei dem doch überschaubaren Niveau auf dem Rasen. Die Gäste durfte ich ja bereits am vergangenen Sonntag bestaunen. Im Vergleich dazu zeigten sich diese heute deutlich verbessert und vor allem effektiv. Dem Führungstreffer ging allerdings eine haarsträubende Elfer-Fehlentscheidung des Referee voraus. Der Videobeweis wird in Norwegen erst zur kommenden Spielzeit eingeführt. Nun ist es aber so, dass die wichtigsten Spielszenen umgehend auf der Anzeigetafel wiederholt werden. Da wirkt es schon absurd, wenn der Schiri einigermaßen gezwungen war, bei seiner Tatsachenentscheidung zu bleiben, im Hintergrund aber deutlich zu sehen war, dass er damit völlig falsch wlag. Nach nur zehn Minuten führte der FK Hausgesund also und legte weitere zehn Minuten später nach. Der Anschlusstreffer durch einen schönen, direkt verwandelten Freistoß wurde nach einer Abwehrbeule mit dem dritten Gäste-Tor beantwortet. Die Gastgeber kamen dann aber deutlich verbessert aus der Kabine. Zwar wurde es vor dem Tor zunächst nicht zwingender, aber es wesentlich druckvoller. Und das Niveau ist in Norwegen eben doch schlecht genug, das dann zwangsläufig irgendwann Tore fallen. So kam der RBK noch zum Ausgleich, wobei Torwart und Verteidigung bei beiden Treffern nicht gut aussahen. Die Partie endete also beinahe erwartbar unentschieden. Hilft dem RBK nicht wirklich weiter.