Essen – Fr., 10.12.2021, 19:30

Rot-Weiss Essen vs Bonner SC 6:1

Stadion Essen, 6.700 Zuschauer, Regionalliga West
Es ist ja beinahe abartig mit welcher Stabilität das Spitzenquintett seine Kreise zieht. Da kann man es schon feiern, wenn einer der Kontrahenten zwischen den ganzen Siegen mal ein Remis einbaut, wie die Kölner Fortuna unter der Woche. Kein Spiel darf auf die leichte Schulter genommen werden, da jeder unerwartete Punktverlust gleich einen Dämpfer für die eigenen Ambitionen bedeutet. Daher darf auch ein vermeintlich schwacher Gegner, wie der BSC aus der Ex-Hauptstadt, nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es sollte dann auch bis kurz vor dem Pausenpfiff dauern, bis der erste Treffer für den Deutschen Meister von 1955 fiel. Das heißt, der erste gültige Treffer. Denn in der ersten zehn Minuten machte der RWE bereits zwei Netze, welche aber durch das Linienmädel keine Anerkennung fanden, was ich mindestens beim Ersten der beiden Tore anzweifeln möchte. Nicht nur ich sah das so, weshalb die Dame von der Tribüne mit entsprechenden Kommentaren bedacht wurde. Warum lässt man nicht einfach Frauen die Spiele von Frauen-Teams leiten und Männer eben die Männer-Spiele?! Das nähme doch den Zündstoff aus diesen Konstellationen. Mit dem erzwungenen Geschlechtergleichstellungsscheiß schürt man nur das Feuer und schafft eine weitere Plattform für Vorurteile. Dann kann man die Geschlechtertrennung im Mannschaftssport auch ganz aufgegeben und gleich mit gemischten Teams an den Start gehen.
Gut, dass diese beiden Entscheidungen den Spielausgang letztlich nicht beeinflussten. Der RWE erhöhte nach dem Wechsel schnell auf 3:0, ermöglichte aber den Gästen in einer etwas unachtsamen Phase zwanzig Minuten vor Schluss den Ehrentreffer. Die Roten schaffen es einfach nicht, mal ein Spiel über 90 Minuten ohne Unkonzentriertheit zu Ende zu bringen – hoffentlich rächt sich das nicht mal in den kommenden Spielen gegen die Hochkaräter. Unmittelbar nach dem Treffer eröffnete sich den Bonnern die Riesenchance zum Anschluss, den der Pfosten verhinderte. Den Nachschuss hielt Schnapper Davari mit einem Klasse-Reflex, sonst wäre es sicherlich eine sportliche Rest-Viertelstunde gewesen. Der BSC hatte mit seiner insgesamt mageren Performance aber auch nix verdient und es wurde dann noch bitter für die Gäste, die in den letzten zehn Minuten völlig zusammenbrachen. 6700 Zuschauer durften hinein in die Bude, exakt ein Drittel des Fassungsvermögens. Dass die aktuelle Verordnung aber eine Sperre der Stehplätze vorsieht, ist ein Schildbürgerstreich. Dadurch wurde es auf den Sitzplätzen natürlich unnötig eng, statt durch eine Öffnung der Stehtribüne Raum zur Entzerrung zu geben.