
DJK Adler-Union Frintrop vs Sportfreunde Baumberg 2:1 n.V.
Bezirkssportanlage am Wasserturm, 400 Zuschauer, Niederrheinpokal 2.Runde

Den Täter zieht es immer an den Ort der Tat zurück, heißt es. Trifft bei mir auch ab und an zu, allerdings habe mich an dem Ort, an dem ich nach ziemlichem Vereinsnomaden-Dasein mein ganz persönliches Fußball-Glück gefunden hatte, schon lange nicht mehr sehen lassen. Der Zweitrunden-Kick im Niederrheinpokal war Grund genug, den Ort mal wieder anzusteuern, an dem ich selber jahrelang die Kunstgrashalme umgeknickt habe. Die Adler spielen bisher eine herausragende Saison und haben in der Bezirksliga alle sieben Spiele gewonnen und im Schnitt dabei mehr als drei Tore je Kick erzielt. Dazu gab es den überraschenden Sieg in der ersten Runde des Verbandspokals gegen den damaligen Oberliga-Tabellenführer Germania Ratingen. Die Niederlage gegen einen Kreisligisten in der ersten Runde des Kreispokals passt da nicht so recht ins Bild, aber jeder stolpert mal. Gegen den Oberligisten aus Baumberg fanden sich 400 Zuschauer am Turm ein, können auch einige mehr gewesen sein. Vor lauter Händeschütteln und Quasseln mit vielen altbekannten Gesichtern kam ich kaum dazu, das Spiel zu verfolgen. Die Adler begannen stark und gestalteten die Partie ausgeglichen. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, aber den Gastgebern gelang es eben doch, den einen Stich zur Halbzeitführung zu setzen. Die Sportfreunde kamen engagiert aus der Kabine und rissen das Spiel immer mehr an sich, was eine Viertelstunde vor Schluss den verdienten Ausgleich durch eine schöne 25-Meter-Fackel zur Folge hatte. Danach stand die DJK tief in der eigenen Hälfte und erwehrte sich den mittlerweile überlegenen Gästen, aber immer ohne Panik und ohne den Überblick zu verlieren. Das sah vor dem Hintergrund von zwei Klassen Differenz schon sehr gut aus. Es ging also in die Extra-Time und auch hier waren die Gäste spielbestimmend. Aber auch Adler spielte weiter abgeklärt und hatte Möglichkeiten und als es eigentlich nur noch darum ging, die letzten Minuten zu überstehen und sich in die Penalty-Lotterie zu retten, gab es in der Nachspielzeit der Verlängerung noch eine letzte Ecke für die Gastgeber. Die dann tatsächlich zum späten Siegtreffer in buchstäblich letzter Sekunde führte. Ein kollektiver derartiger Jubelschrei wird lange nicht mehr durch Frintrop geschallt sein und die Mannschaft, inklusive aller Ersatzspieler, Betreuer und was weiß ich wer noch alles, die aufs Feld gestürmt kam, feierte den Treffer natürlich, als wäre der Pokal schon gewonnen. Wie die Ratinger Germania mussten sich also nun auch der Oberligist aus Baumberg am Wasserturm mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Der nächste bitte – nur noch elf Spiele bis in den Europapokal!









