Stadion OSiR w Kalisz, 2.028 Zuschauer, Baraze o udzial w I lidze
11:45 Uhr am Samstag – eine ungewöhnliche Anstoßzeit, aber mir war’s recht. Nach einer Pleite zu Beginn der 90er Jahre und einem sportlichen Rückzug in den frühen Jahren des neuen Jahrtausends wurde der Kaliski Klub Sportowy vor 15 Jahren neu gegründet und begann in der untersten Liga von vorn. Alle paar Jahre ging es dann eine Etage höher und nachdem der Verein erst im letzten Jahr drittklassiges Niveau erreicht hatte, klopfte er nun bereits wieder eine Liga höher an. Möglich wurde das trotz eines lediglich fünften Platzes durch die Relegation, in der die Teams auf den Plätzen drei bis sechs einen dritten Aufsteiger ausspielen. Die Ungerechtigkeit solcher Playoff-Konstellationen zeigte sich darin, dass nun der Fünfte gegen den Sechsten der Abschlusstabelle um einen Platz in der zweiten Liga spielte. Da der in der Liga-Tabelle jeweils besser platzierte Club Heimrecht genoss, fand dieses finale Spiel in Kalisz statt. Der KKS hate eine gut aufgestellte Fanszene, die autonom agiert, also keinen Fanclub-Status bei einem größeren Verein erfährt. Bei guten Spielen wie heute kommen gut 100 aktive Leute zusammen. Anders sieht das beim heutigen Gegner Skra aus, der in Czestochowa klar im Schatten des Lokalrivalen Rakow steht und über gar keine Szene verfügt. Der Gäste-Käfig wurde für die paar angereisten Gestalten, bestehend aus zwei nervtötend kreischenden Olgas und einer Hand voll Schönwetter-Fans, nicht mal aufgeschlossen. Unwissend, wie viel Zuschauer im recht großen und ansehnlichen Stadion zugelassen waren, war die Kulisse mit mehr 2.000 Zuschauern recht beachtlich und hinsichtlich der Bedeutung des Spieles doch enttäuschend. Optisch wurde vom KKS-Block unter dem Tribünendach im Oberrang leider nichts geboten, aber das Team wurde bis zum Abpfiff dauerhaft supportet. KKS legte los wie die Feuerwehr und hatte früh die Riesen-Chance zur Führung. Wie man den Kopfball freistehend aus drei Metern Entfernung nicht versenken konnte, wird das Geheimnis des Schützen bleiben. Kurz danach fiel nach einem Eckball aus dem Getümmel das unglückliche Eigentor zur schon zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Gäste-Führung. Die Gastgeber ließen sich nicht beeindrucken und drückten weiter, aber beste Chancen blieben ungenutzt. Kein anderes Bild nach dem Wechsel. Skar war nur auf Konter aus oder konnte gar nicht anders und ein ebensolcher stellte das Spiel nach etwas mehr als einer Stunde endgültig auf den Kopf. Dennoch blieb KKS dominant aber ein weiterer Konter bedeutete zehn Minuten vor Schluss den endgültigen K.O. für die Gastgeber. Skra, der Club, den in der zweiten Liga niemand braucht, ging als Tabellensechster(!) hoch. Relegation abschaffen! Absurderweise endeten alle drei Spiele der kurzen Runde mit Auswärtssiegen. Grund, die Köpfe hängen zu lassen, hatte das Gastgeber-Team als Aufsteiger nach dieser tollen Saison aber sicher nicht.