Starogard Gdanski – Fr., 18.06.2021, 18:00

KP Starogard Gdanski vs OKS Swit Skolwin Szczein 0:2

Stadion Miejski im. Kazimierza Deyny, 90 Zuschauer, III liga grupa II
Es ging noch mal nach Polen rüber, dieses Mal durch die Luft gen Gdansk. Die Flüge wurden erst kurzfristig am Montag für einen noch erstaunlich moderaten Preis gebucht. Hätte ich allerdings geahnt, dass sich in der Relegation zum Aufstieg in Liga 2 die wenig wahrscheinliche Konstellation ergab, dass Kalisz im Finale ein Heimspiel haben würde, hätte ich wohl das Auto gewählt. Denn auch trotz der Flüge wurde es noch genug Fahrerei mit dem Miet-Vehiculum. Den Auftakt machte aber erst einmal dieser Viertliga-Kick in Starogard Gdanski, oder Preußisch Stargard, wie es früher hieß. Mit diesem Spiel war sicherlich kein Reißer zu erwarten, aber es passte einfach in den Zeitplan und lag am Weg. Knapp wurde es aufgrund des verspäteten Abfluges dennoch – den Anstoß konnte ich nicht sehen, aber nach dem Aussteigen aus dem Fahrzeug zumindest hören. Nicht einmal hundert Zuschauer – unter denen sich natürlich noch ein bekanntes Gesicht fand – hatten sich her bequemt, obwohl Starograd eine ganz passable Saison spielte. Zu einigen Spielen werden die Gastgeber auch mal von einer etwa zwanzigköpfigen Gruppe unterstützt. Heute waren von diesen nur drei Teenager zugegen, die nach zwanzig Minuten ihre kleine Fahne vom Zaun nahmen und von dannen zogen. Konnte ihnen niemand verübeln, denn die Gäste aus Szczecin hatten trotz eines zweiten Tabellenplatzes keine Chance mehr auf den Aufstieg und so gab es einen glanzlosen Sommer-Kick zu sehen. Im Stadion ist alles auf den Namensgeber Kazimierz Deyny ausgerichtet, den vielleicht berühmtesten Sohn dieser Stadt. Der äußerst torgefährliche Mittelfeldspieler, der 97 mal für die Nationalmannschaft und in den 60ern und 70ern mehr als eine Dekade für Legia spielte, auf dem Höhepunkt seiner Karriere das Trikot von Manchester City trug und zum Ende seiner Karriere in den Vereinigten Staaten kickte, verlor mit gerade mal 42 Jahren sein Leben bei einem Verkehrsunfall in seiner Wahlheimat. Das Andenken an diesen außergewöhnlichen Fußballer, der sogar Tag und Nacht im Stadion sitzt, wird hier jedenfalls ehrenvoll bewahrt.