Stadion am Zoo, 4.558 Zuschauer, Regionalliga West
Der gute alte West-Klassiker beim WSV stand auf der Agenda. Die Ultras aus dem Tal der Tränen hatten zur Revanche für die fette 5:1-Packung aus dem Hinrunden-Spiel an der Hafenstraße ausgerufen. Das war auch den … nun ja … Spielern(?) in Rot und Weiss nicht entgangen und so wurde in den Vorberichten beteuert, dass man vorbereitet und heiß auf die Partie sei. Was dann folgte war aber mal wieder ein Offenbarungseid. Kein erkennbarer Siegeswille, keine Anzeichen, sich für das Wappen des geilsten Clubs der Welt zerreißen zu wollen. Stattdessen fast keine Gegenwehr und unfassbares Alibi-Zweikampfverhalten. Das zeigte auch mal wieder den wahren Zustand des Teams und wenn sich auf den Schlüsselpositionen nichts ändert, wird der RWE noch bis zur nächsten Jahrtausendwende in der Regionalliga herumdümpeln. Derbys sind nicht ganz zum Schluss auch eine Charakterfrage. Und davon schien die Elf in Rot und Blau deutlich mehr auf der hohen Kante zu haben und fuhr einen verdienten wie deutlichen Sieg ein. Hatte der WSV auf eine stattliche Kulisse gehofft, geriet jedoch auch dieses beinahe zur Farce und es wurde eine ziemlich traurige Veranstaltung für ein Derby. Die Ultra-Szene der Gastgeber hatte die Einstellung des organisierten Supports bis auf Widerruf verkündet, da im Zuge von Vorkommnissen beim Spiel in Oberhausen Stadionverbote auf blosse Verdächtigungen erteilt wurden. Und der Away-Sektor zeigte sich ausgedünnt um Teile der rot-weissen Szene, welche für die glorreiche Idee, den Zugang des Heimbereiches zu stürmen, mit Festsetzung durch die Ordnungsmacht und anschließender Heimreise belohnt wurden. Der verbliebene Teil der Szene verzichtete danach auf optische und akustische Unterstützung, so dass die Atmosphäre eines Derbys nicht würdig war. Selten passte das Szene-Verhalten auf den Rängen so zur Leistung der eigenen Spieler wie heute. Over and out. Danke für nichts an alle.