Im westflandrischen Kotrijk droht die Aufgabe des ‚Guldensporenstadion‘ zugunsten eines Neubaus. Daher beehrte ich die alte, leicht angerostete Hütte dann mal als eines der wenigen noch unbesuchten Stadien der ersten belgischen Liga mit meiner Anwesenheit. Gibt ja auch schlechtere Ansetzungen, als die gegen den traditionsreichen Club von der Maas, der ja in der Regel immer einen vernünftigen Pöbel in den Gäste-Sektor lockt. Die vermeintlich günstig erwischte Parklücke nahe am Stadion erwies sich als Trugschluss, denn gesperrte Straßen und eine Bahnlinie verlängerten den Weg erheblich. Gut 500 Wallonen werden es gewesen sein, die den Weg an die französische Grenze auf sich genommen haben. Und sie sorgten im leicht englisch angehauchten Ground für 90-minütigen Dauergesang. Im Gegensatz zum heimischen Anhang, der so ziemlich auf voller Länge versagte, wie ja auch das eigene Team, dass gegen clever agierende Gäste keine Durchschlagskraft entwickeln konnte. Genau 28 Sekunden brauchten ‚Les Rouges‘ für die Führung und in der Folge kontrollierten sie die Partie recht ungefährdet. So konnte Standard nach vier sieglosen Spielen mal wieder einen Erfolg verbuchen und entführte die Punkte an die Maas